Direkt zu:
Diese Webseite verwendet Cookies, um dem Betreiber das Sammeln und Analysieren statistischer Daten in anonymisierter Form zu ermöglichen. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, klicken Sie hier bitte auf »Nein«. Weitere Informationen
Zum Aktivieren des Google-Übersetzers bitte klicken. Wir möchten darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an Google übermittelt werden.
Mehr Informationen zum Datenschutz
Markgraf und Gefolge in der Residenz_Impressionen der Rokokofestspiele 2021

Pompöse Altstadt-Fassaden

In der barocken und mittelalterlichen Altstadt als auch auf der herrschaftlichen Promenade und dem eindrucksvollen Karlsplatz lässt sich fürstlichen Glanz vergangener Tage nachspüren.

Begibt man sich in die Altstadt ist sowohl das Mittelalter als auch der Barock spürbar. Freilich nicht in pittoresker Fachwerkromantik – die Gebäude wurden mit Unterstützung des Fürsten – der Residenzstadt angemessen - barockisiert. Es gibt sie aber noch, die verwinkelten kleinen Gässchen und die versteckten Innenhöfe. Gerade die Innenhöfe verzaubern mit ihrem besonderen Flair und erlauben einen Abstecher in die Vergangenheit. Es gilt sie nur zu entdecken.

Der herrschaftliche Hauch wird dagegen wieder am Martin-Luther-Platz und natürlich in der Hofkirche St. Gumbertus spürbar. Das Gotteshaus erstrahlt in der schlichten Pracht der Ausprägung des Rokokos, die in Ansbach eine besondere Sprache entwickelte. Auch hier dürfen nicht die Insignien der Macht des Fürsten fehlen. So zeigen die Monogramm-Kartuschen am Fürstenstand noch heute, wer dort den Gottesdiensten beiwohnte. Und auch auf dem Prospekt der den Kirchenraum dominierenden Orgel sind die Initialen CWF von Markgraf Carl Wilhelm Friedrich in einem verschlungenen Ornament unübersehbar.

Die Wiegleb-Orgel, ein rekonstruiertes Instrument, ist bei der Bachwoche Ansbach unverzichtbar und gilt als größte Barockorgel Frankens.

Auch in der angebauten Schwanenritterkapelle sind Kostbarkeiten zu entdecken und die Georgskapelle erinnert an einen gotischen Kreuzgang.

Unter der Kirche befindet sich die Fürstengruft mit 25 Sarkophagen, die die sterblichen Überreste von Mitgliedern aus dem Hause Hohenzollern bergen und daneben, die in ihrer romanischen Schlichtheit eindrucksvolle Krypta aus dem 11. Jahrhundert, die erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt wurde.

Zwischen St. Gumbertus und St. Johannis befinden sich für die Regierung von Stadt und Land wichtigen Gebäude: das Stadthaus, fast 500 Jahre alt, heute der Dienstsitz des Oberbürgermeisters und gegenüber, das Rathaus, das ehemals den Stadträten als Versammlungsstätte diente und derzeit auf eine moderne Nutzung wartet.

Um eine funktionierende Verwaltung zu garantieren leisteten in der Hofkanzlei, die sich an die Gumbertuskirche anschließt, dem Markgrafen zahlreiche Schreiber ihren Dienst, danach war Anselm von Feuerbach Appellationsgerichtspräsident, der den mysteriösen Findling Kaspar Hauser unter seine Fittiche nahm, heute wird durch den Verwaltungsgerichtshof Recht gesprochen.

Die Kirche St. Johannis ist die „ältere Schwester“ von St. Gumbertus und diente als Pfarrkirche den Bürgern der Stadt als Gotteshaus. Durch Reformation und Umbauten ist ihr Innenraum eher schlicht. Eine Reihe von Glasfenstern im Chor illustrieren die Geschichte der Reformation, die im Ansbacher Fürsten Georg den Frommen einen begeisterten Anhänger fand.

Lange ließe sich die Liste von Sehenswertem noch fortsetzen, doch was wäre schöner, sich treiben zu lassen und die versteckten, malerischen Eckchen selbst zu entdecken. Sei es das Zumach-Gärtchen, der lauschige Stadtgraben oder das Herrieder Tor.