Direkt zu:
Diese Webseite verwendet Cookies, um dem Betreiber das Sammeln und Analysieren statistischer Daten in anonymisierter Form zu ermöglichen. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, klicken Sie hier bitte auf »Nein«. Weitere Informationen
Zum Aktivieren des Google-Übersetzers bitte klicken. Wir möchten darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an Google übermittelt werden.
Mehr Informationen zum Datenschutz
12.02.2024

Weitere Stolpersteine in Ansbach verlegt - insgesamt wird nun an 130 Jüdinnen und Juden erinnert

Rund 50 Interessierte trafen sich vor dem Anwesen Feuerbachstraße 13, um bei der Verlegung weiterer Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig dabei zu sein. Die Stolpersteine erinnern nicht nur in Ansbach, sondern mittlerweile in 31 Ländern, an die Opfer des Nationalsozialismus. Bis zur aktuellen Verlegung wurden in den vergangenen zehn Jahren in Ansbach insgesamt 119 der kleinen Messingtafeln in Ansbach verlegt, elf weitere sind nun dazugekommen. 

„Indem wir die Namen der Opfer des Holocausts nennen und ihre Schicksale verorten, erinnern wir an ihre Entrechtung und Demütigung, die meist im Grauen endete“, so Oberbürgermeister Thomas Deffner. „Wir müssen uns erinnern. Erinnern an jeden Einzelnen, der vom unmenschlichen NS-Regime vertrieben, verfolgt oder ermordet wurde. In einer Zeit, in der wir uns mit zunehmenden Antisemitismus auseinandersetzen müssen, gilt dies mehr denn je. Leider ist es traurige Realität, dass der Hass gegen Juden auf unseren Straßen und im Netz öffentlich zur Schau getragen wird. Noch trauriger ist es, dass den hasserfüllten Worten auch Taten folgen.“ Deffner erinnert an den jüdischen Studenten der Freien Universität der vor wenigen Tagen krankenhausreif geschlagen wurde und der Täter dafür ein dreimonatiges Hausverbot bekommen hat, statt exmatrikuliert zu werden, wie es Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden für Deutschland, forderte. „Es scheint, als hätte man an der FU Berlin nicht begriffen, um was es geht. Der Schutz jüdischen Lebens, der Schutz Israels als Staatsräson, ist eine gesamtgesellschaftliche Mammutaufgabe, die keine Schwäche oder Nachsicht zulässt… Gerade jetzt ist es an der Zeit, dass wir als Demokraten das Wort für unsere Demokratie und das Grundgesetz ergreifen. Insbesondere der Zugereiste Antisemitismus nutzt unsere Freiheitsrechte für seine Zwecke, verachtet sie aber gleichzeitig. Hier ist staatliches Handel und unser aller unnachgiebiges Handeln gefordert,“ erklärt Deffner.

Alexander Biernoth, der Vorsitzende des Frankenbundes Ansbach, erinnerte in seinen einführenden Worten an die Entscheidung des Stadtrates, dass erstmals vor zehn Jahren für jüdische Mitbürgerinnen und -bürger auch in Ansbach Stolpersteine verlegt werden. Dank der zeitaufwendigen Recherche kann das Projekt weitergeführt werden. An den Verlegeorten Feuerbachstraße 13, Cronegkstraße 5, Maximilianstraße 26, Maximilianstraße 14 und Uzstraße 22 stellten Biernoth und Stefan Diezinger die Schicksale von Josef Rosenfeld, Salomon und Mina Enslein, Senta Aal, Alexander und Fanny Ceslanski sowie Ida Ceslanski, Therese Selling und Siegfried Wittelshöfer vor. Die Lebenswege von Flora Schwab (Nürnberger Straße 22) und Meta Welsch (Heilig-Kreuz-Straße 13) wurden zum Abschluss im Stadthaus vorgestellt, da ein Weg zu den Verlegeorten im Rahmen des Rundgangs zu weit gewesen wäre. Musikalisch umrahmte Musiker Bernd Dittl die Verlegung der Stolpersteine.

Weitere Infos zu den Stolpersteinen in Ansbach finden Sie hier.