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19.07.2023

Ulanendenkmal auf dem Bocksberg saniert

Das Ulanendenkmal auf dem Bocksberg wurde an verschiedenen Stellen restauriert. Das Monument erinnert an das in Ansbach stationierte Ulanenregiment und hält darüber hinaus bemerkenswerte Details fest.

Etwa 20.000 Euro wurden in die Instandsetzung des Ulanendenkmals investiert, wobei 3.000 Euro von Studiendirektor Heinz Dietmar Aßenmacher gespendet wurden. „Ich freue mich, dass wir mit der Sanierung das Gedenken an die Gefallenen des ersten Weltkriegs als Mahnung an gegenwärtige und zukünftige Generationen bewahren können“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Deffner. „Im Namen der Stadt bedanke ich mich bei Heinz Dietmar Aßenmacher für seine Unterstützung“, so das Stadtoberhaupt weiter. Im Rahmen der Sanierung wurden die Gedenktafeln durch Steinmetze erneuert, das gesamte Denkmal gereinigt und teilweise mit Stahlnadeln gesichert. Ursprünglich wurde das Bauwerk 1922 vom Offizierskorps des königlich bayerischen 2. Ulanenregiments „König“ gestiftet und ging danach an die Stadt über.

Denkmal hat besondere historische Relevanz

Das bekannte Ulanendenkmal ist gleich in mehrfacher Hinsicht von historischer Relevanz. Zunächst erinnert es natürlich an die Schrecken des ersten Weltkriegs und die grausamen Schicksale der jungen Männer. Für viele dürfte aber überraschend sein, dass das Denkmal den Zeitraum von 1914 bis 1919 abdeckt, obwohl der Krieg bekanntermaßen 1918 endete. Die Ansbacher Ulanen waren zum Kriegsende allerdings auf der Halbinsel Krim stationiert. Bei bis zu minus 30 Grad Kälte, schlechter Versorgung und mit andauernden Scharmützeln mussten sich die Ulanen auf den langen Heimweg begeben. Erst am 7. Februar 1919 kamen die Ulanen in Ansbach an.

Jüdischer Ulan überdauert NS-Regime

Zudem ist auf dem Denkmal ein jüdischer Ulan verewigt. Hinter dem Schriftzug „UL.B.Herz -11.8.14“ verbirgt sich der 1889 in Berolzheim geborene Benjamin Herz. Herz ist in der bekannten Schlacht um Lagarde gefallen, als die Kämpfe vom 11. bis zum 12. August 1914 besonders heftig tobten. Das Gefecht war eines der letzten der Kriegsgeschichte, bei dem größere Kavallerieattacken durchgeführt wurden. Grund für diese Zäsur sind die großen Verluste, die unter anderem die Ansbacher Ulanen durch Gegenfeuer von Maschinengewehren erlitten haben. Dass wir heute noch seinen Namen auf den Gedenktafeln finden ist bemerkenswert, da diese während der NS-Zeit im Jahr 1938 ausgetauscht wurden. „Die ehemaligen Ulanen haben sich entschieden für den Verbleib von Benjamin Herz eingesetzt“, erklärt Deffner. „Dieser Einsatz zeugt davon, dass auch im Dritten Reich ein gewisser Widerstand möglich war. Allerdings konnte man nie wissen, welche Folgen sich daraus ergeben“, so das Stadtoberhaupt weiter.