Orangerie und Hofgarten
Der Hofgarten nahe der Residenz ist im französisch-barocken Stil errichtet. Mittelpunkt des Gartens ist die schlossartige Orangerie, deren Räumlichkeiten heute als Restaurant sowie für Konzerte und Tagungen genutzt werden. Der Leonhart-Fuchs-Garten ist dem ehemaligen Leibarzt des Markgrafen und „Vater der Botanik“ Leonhart Fuchs gewidmet. Zur Gestaltung wurden Pflanzen aus dem „New Kreuterbuch“ von Fuchs als Vorlage herangezogen.
Die Geschichte
Die Orangerie wurde Anfang des 18. Jh. in Anlehnung an französische Vorbilder von Carl Friedrich von Zocha erbaut, der die Nordseite den Kolonnaden des Louvre und die Südseite dem Grand Trianon in Versailles nachempfand. Zur gleichen Zeit wurde auch der Hofgarten, der schon seit 1535 bestand, im Barockstil umgestaltet. Nach den Bombenangriffen im Zuge des 2. Weltkrieges konnte die Anlage anhand alter Pläne wieder in ihrer einstigen Pracht aufgebaut werden. Seither wird die Tradition der Bepflanzung in Anlehnung an das 17. und 18. Jahrhundert und die Kultur von südländischen Kübelpflanzen fortgeführt. So können in den Sommer-
monaten Zitronen-, Pomeranzen-, Oliven-, Pistazien-, Lorbeer- und Erdbeerbäume bestaunt werden.
Der Leibarzt
2001 wurde anlässlich des 500. Geburtstages von Leonhart Fuchs der Heilkräutergarten angelegt. Das „New Kreuterbuch“, in dem Fuchs zahlreiche Pflanzen mit ihrer Wirkung festgehalten hat, diente als Inspiration und Vorlage für die Gestaltung. „Der Vater der Botanik“ war im 16. Jahrhundert in Ansbach als Leibarzt des Markgrafen tätig und ist der Namensgeber der „Fuchsie“.
Das Attentat
Im Hofgarten Ansbach ereignete sich im 19. Jahrhundert ein noch immer ungeklärtes Verbrechen, bis heute erinnert ein Gedenkstein an der Stelle des Attentats mit der Inschrift „Hier wurde ein Geheimnisvoller geheimnisvollerweise getötet“ an Kaspar Hauser. Des Weiteren halten Denkmäler und Gedenktafeln den Botaniker Leonhart Fuchs, den Dichter Johann Peter Uz und den markgräflichen Minister Freiherr von Benkendorff in Erinnerung.
Die Gegenwart
Aktuell beherbergt die Orangerie nicht nur ein Café und Restaurant, sondern fungiert darüber hinaus auch als hochgeschätzte Konzert- und Tagungsstätte mit historischem Flair. In den ungeraden Jahren finden dort Konzertveranstaltungen im Rahmen der Ansbacher Bachwoche statt. Der Blaue Saal und der Kuppelsaal - zwei prachtvolle Räumlichkeiten für festliche Ereignisse - werden von der Bayerischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen vermietet. Außerdem werden die Orangerie und der Hofgarten zur glanzvollen Kulisse der Ansbacher Rokoko-Festspiele.