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14.11.2022

Gedenkstunde zur Reichspogromnacht vor 84 Jahren

Die Reichspogromnacht und die anschließenden Novemberpogrome im Jahr 1938 bilden eine historische Zäsur und markieren den Beginn der systematischen Vernichtung von Millionen Jüdinnen und Juden.

Anlässlich der Erinnerung an die Reichpogromnacht vor 84 Jahren fand am 11. November 2022 die traditionelle Gedenkstunde in der Ansbacher Synagoge statt. Dabei sprachen Oberbürgermeister Thomas Deffner, Dekan Dr. Matthias Büttner, Domkapitular Dr. Jung und die aus Ansbach stammende Ruth Ceslanski, Jüdische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e. V..

Besinnung auf Erinnerungskultur und Eindrücke aus Israel

In seiner Rede betont Oberbürgermeister Thomas Deffner die Besinnung auf die Erinnerungskultur in diesem jetzt schon historischen Jahr der Zeitenwende. Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sei der Krieg mit all seinen Schrecken zurück nach Europa gekommen. „Der Angriffskrieg und die damit einhergehenden Kriegsverbrechen sind auf Schärfste zu Verurteilen. Dennoch dürfen wir die russische Bevölkerung nicht mit den Tätern in der Ukraine gleichsetzen. Vielmehr ist es unsere historische Verantwortung, in der Asche des Krieges nicht die Saat der Verachtung zu sähen“, erklärt Deffner.

Anschließend schilderte das Stadtoberhaupt Eindrücke aus einer Reise nach Israel, von der er erst am Tag zuvor zurückkehrte: „Was mir beim Besuch des Herzl-Museums und des Nationalfriedhofs in Jerusalem bewusst wurde, ist, welche Bedeutung die bloße Existenz des Staates Israel für die Jüdinnen und Juden hat.“

Antisemitismus ist nicht überwunden

Die in Ansbach geborene Ruth Ceslanski erinnerte zunächst an ihre Kindheit in der Residenzstadt, in der sie als einziges jüdisches Mädchen aufwuchs. Seitdem hat sie sich fortwährend gegen Antisemitismus eingesetzt. Ceslanski bereiten antisemitische Tendenzen in der Gesellschaft sorgen. Allein im Jahr 2021 kam es zu 3027 erfassten Übergriffen auf Jüdinnen und Juden. Um diesen entgegenzutreten, verweist sie auf die Stärkung der Demokratie: „Die Demokratie ist die einzige Staatsform, in der jeder und jede in Freiheit und Würde leben kann.“