Ansbach gedenkt Robert Limpert: Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick erinnert an Kardinaltugenden
Zur Gedenkstunde anlässlich des Todestages von Robert Limpert, die von der Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken e.V. und der Stadt Ansbach veranstaltet wird, kamen rund 50 Ansbacherinnen und Ansbacher auf dem Martin-Luther-Platz zusammen. Am 18. April 1945 wurde der 19-jährige Limpert in den letzten Stunden des Zweiten Weltkriegs von den Nazis in Ansbach ermordet.
Gestaltet wurde diese Feierstunde auch von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Carolinum, jener Schule, von der Limpert im Jahr 1943 wegen seiner NS-kritischen Haltung verwiesen worden war. Sie stellten nicht nur das Wirken Limperts vor, sondern stellten auch die Möglichkeiten dar, in einer Demokratie seine Meinung oder den Unmut gegenüber der Regierung auszudrücken.
Als Gastredner sprach in diesem Jahr der Bamberger Erzbischof em., Dr. Ludwig Schick. Der Erzbischof erinnerte in seiner Ansprache an die vier Kardinaltugenden, die im menschlichen Zusammenleben und auch im Miteinander verschiedener Nationen immer im Bewusstsein sein sollten.
Oberbürgermeister Thomas Deffner erinnerte an Robert Limpert als Vorbild für uns alle, dessen Vermächtnis es zu bewahren gelte. „Gerade da sein Vermächtnis bereits von dem einst angesehene Geschichtsprofessor Karl Bosl missbraucht wurde. Er unterrichtete Limpert in seiner Zeit am Carolinum und eignete sich dann seinen Widerstand bei der Entnazifizierung und in den Folgejahren an.“ Ulrich Rach, Sprecher der Ansbacher Ortsgruppe der Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken, blickte auf den schweren Start der Erinnerungskultur in Ansbach zurück und dankte alle Beteiligten, dass sich die Erinnerungskultur so gut entwickelt hat.
Im Anschluss wurde an der Widerstandstelle vor dem Ansbacher Rathaus Blumen niedergelegt.